· 

Impression Oeschinensee - ein großformatiges Acrylbild entsteht

Endlich gibt es hier wieder einen Eintrag! Nach langer Krankheitsphase habe ich das Acrylbild vom Oeschinensee fertig gemalt. Begonnen hatte ich schon Ende September damit, um dann stundenweise daran zu arbeiten, wann immer ich in der richtigen Stimmung war und mich der Lichteinfall zufrieden gestellt hat. 

 

Wie bei fast jedem Projekt kamen auch hier zwischendurch Zweifel auf. Warum? Weil bei halbfertigen Bildern zwar schon viel getan ist, sie aber irgendwie nie so aussehen, als könnte noch etwas daraus werden. Was natürlich nicht stimmt. Denn gerade bei Acryl hat man so viel Gestaltungfreiraum, dass man jederzeit sogar nochmal von vorn beginnen könnte. Das macht es für mich manchmal etwas schwer, in diesem Stadium dran zu bleiben. Letztendlich ist das aber auch Übungssache. Mit der Erfahrung kommt auch die Gewissheit, dass Dinge eben Zeit brauchen. Und irgendwann stellt sich dann bei mir sowieso ein zufriedenes "Fertig-Gefühl" ein, das mir dann genau sagt, dass das Bild keine Stellen mehr hat, die ich noch "verbessern" sollte. 

 

Ich bin total froh, dass ich das Bild mit einer ockerfarbenen Untermalung begonnen habe. Das ist einfach eine tolle Spielwiese, um die Komposition zu testen und die Elemente anzuordnen. Ihr könnt die Untermalung im Video unten sehen, in dem ich ein paar Zwischenstände und somit den Malprozess dokumentiert habe. 

 

Als Vorlage hatte ich einen wunderschönen Bildausschnitt vom Oeschinensee. Ich habe sie mir mit dem Laserdrucker auf Papier ausgedruckt, um mich daran zu orientieren. Von Anfang an war klar, dass das Bild ein bisschen abstrakter sein durfte. Auf dem Ausdruck mäßiger Qualität - der Drucker kommt einfach mit Fotos nicht gut zurecht - konnte ich einige Stellen des Bildes überhaupt nicht sehen. Die Steilwand zum Beispiel war dummerweise nur als schwarze Fläche zu erkennen.

 

Warum bin ich dann nicht auf eine digitale Vorlage umgestiegen? Herrlich farbintensiv und mit der Möglichkeit, Details durch Zoom sichtbar zu machen? Nun ja, scheinbar liebe ich die Herausforderung. :) Irgendwann wird man sich sowieso von der Vorlage lösen und die Pinselstriche auf die Leinwand setzen, die dem Bild einfach gut tun. Das war in diesem Fall dann eher früher als später. 

 

Mit dem Gesamtpaket bin ich mehr als zufrieden und ich bin sehr gespannt wie es an der Wand aussieht, an der es bald hängen darf. Von einigen Stellen bin ich sogar verblüfft, dass sie so gut geworden sind am Ende. Wenn man als Kind total begeistert eine Wundertüte oder ein Überraschungsei öffnet und ganz hibbelig ist, was man darin wohl findet, ist das vielleicht ein ähnliches Gefühl. Nur dass es länger anhält, weil man weiß, wie viel Zeit und Leidenschaft in ein Projekt geflossen ist.