Das hier ist das Ergebnis eines Malvormittags, den ich zusammen mit einer Freundin über Telefon verbracht habe. Wir haben gemeinsam eine Blume in einem Glas Wasser gemalt. Ich hatte noch sehr viel Platz rechts auf meiner Skizzenbuchseite, daher zeichnete ich noch einen Kolibri dazu, den ich dann mit den Merkmalen der Blüte ausstaffierte. Er schwebt einfach einmal vorbei wie ein kleiner bunter Hubschrauber und schaut neugierig auf seinen angeblichen Artgenossen, der seltsamerweise unbeteiligt die Beine ins Wasser streckt.
Ich liebe diese Idee und mag die Seite so gerne. Zuletzt habe ich immer wieder Dinge gemalt, bei denen sich erst im Laufe des Prozesses neue Sichtweisen eingestellt haben. Und statt sie weg zu drängen, weil ich mir nicht sicher war, ob ich überhaupt in der Lage bin sie umzusetzen, gab ich ihnen eine Chance.
Was total helfen kann, ist, ein Bild zu planen. Klingt nach dem genauen Gegenteil von Kreativität und Einfallsreichtum? Dachte ich auch immer. Aber bei mir ergeben sich oft erst neue Ideen, wenn ich unbedarft vor mich hin zeichne oder kleine Thumbnails anfertige. Dann springt die Assoziationskette an und vieles verselbständigt sich. Außerdem erkenne ich dann viel schneller, ob sich eine Komposition für mich stimmig anfühlt.
Heute habe ich mein persönliches Skizzenbuchprojekt abgeschlossen. Gestartet habe ich es im letzten Jahr, nachdem ich mir das Buch einer Künstlerin aus England gekauft hatte. Eigentlich war es dazu gedacht, dass man das Buch in 30 Tagen durcharbeitet. Und obwohl ich mir eigentlich die Zeit nehmen könnte, war das einfach unmöglich zu schaffen. Also ließ ich es ruhiger angehen und brauchte für die Übungen und Aufgaben am Ende ein halbes Jahr. Eine gute Entscheidung. Denn alles braucht seine Zeit und letztendlich hilft zeitlicher Druck gerade bei kreativen Projekten überhaupt nicht. Im Gegenteil.
Ich werde die Skizzenbuchseiten zum Teil nach und nach auch auf Instagram zeigen. Wer kein Instagram benutzen möchte, kann sich hier durch meine Ergebnisse blättern. Diese sind ein Mix aus den konkreten Übungen der Künstlerin (d.h. die Motive wurden dort Schritt für Schritt zum Nachmalen erklärt) und eigenen Ideen, die dann im Anschluss an die Übung über eine offene Aufgabe verwirklicht werden konnten.
Ich hab's total geliebt und bin ziemlich stolz, dass ich durchgehalten habe, da die Übungen gegen Ende dann schon sehr herausfordernd waren. Das Buch werde ich auf jeden Fall behalten. Es ist eine tolle Informations- und Inspirationsquelle.
Das war ganz schön herausfordernd. Ich habe dieses Motiv auf Aquarellpapier gemalt, um es vorne auf eine Klappkarte aufzukleben. Dadurch, dass der Platz sehr begrenzt war, war es sehr schwierig die Gesichtszüge zu malen. Der Plan war eigentlich, dass man das Geburtstagskind erkennen kann, aber am Ende gelang das leider nicht so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Dafür hätte ich wahrscheinlich die Vorzeichnung mit Bleistift nochmals komplett überarbeiten müssen. Erst im Nachhinein sah ich, dass die Proportionen nicht ganz stimmen. Da macht bei einem kleinen Format schon sehr wenig Ungenauigkeit sehr viel aus.
Naja, im Endeffekt bin ich aber doch sehr zufrieden. Wenn man etwas perfekt haben will, muss man halt ein Foto machen oder extrem viel Üben, bis man Gesichter quasi im Schlaf malen kann.
Aktuell verbringe ich sehr viel Zeit mit meinem Skizzenbuch und male mit Gouache, Aquarellfarben und Buntstiften. Ich habe nach der langen Krankheitsphase jetzt Zeit, mich zu sortieren und nach neuen Projekten Ausschau zu halten, die ich dieses Jahr umsetzen will. Ein paar Ideen existieren schon länger als Notiz, da wird es Zeit, dass daraus Realität wird. Bevor das passiert, würde ich allerdings gern mein Skizzenbuchprojekt vollenden, um dann hier nochmals darüber zu berichten. Denn das war etwas, das mich in den letzten Monaten täglich begleitet und motiviert hat. Ich habe bisher extrem viel gelernt und hoffe, dass ich auch in Zukunft eine gewisse Routine halten kann, um in Übung zu bleiben.
Bis bald an dieser Stelle und liebe Grüße!