Wasserfall im Zwielicht

Irgendwann zwischen Sommer und Herbst gibt es ein paar ganz besondere Nächte. Wenn der warme Abendwind über das weiche grüne Gras weht, tanzen zum ersten Mal wieder kleine Glühbällchen vor der Kulisse der Wasserfälle.

 

Baumhohe Orangenpilze hüllen die Szene in ein ganz besonderes Zwielicht, das man nur in diesen Nächten beobachten kann. Meist ist zu dieser Zeit der Himmel klar und das Sternenmeer erscheint umso prächtiger.

 

Mit etwas Glück kann man zwischen den Gräsern wollweiße Prachtperlen finden. Diese luftig leichten Pflanzenteile schmecken ein bisschen nach gebrannten Mandeln.

 

Sobald die ersten Blätter der Bäume und Büsche sich herbstlich färben, verstecken sich die Glühbällchen. Die Orangenpilze vergehen und die Prachtperlenpflanzen bereiten sich auf die Winterruhe vor. Bis zum nächsten Jahr!

Klein, aber fein

Weiter geht es mit drei kleinformatigen Aquarellbildern, die ich zuletzt gemalt habe. Sie hängen jetzt genau so nebeneinander im Schlafzimmer. Irgendwie habe ich total Gefallen an diesen niedrigen Steinen gefunden, die zur Zeit in fast allen spontan entstandenen Bildern zu sehen sind. Mich erinnern sie ein bisschen an die Basaltsäulen, die man manchmal in der Natur findet und die ich schon immer sehr faszinierend fand. Aktuell lerne ich total viel über meine Aquarellfarben, da ich für jede Arbeit aktuell nur drei Farbtöne verwende. Dabei bleibt es nicht aus genau zu verstehen, wie sich die Farben untereinander mischen. Meistens mache ich mir schon im Voraus Gedanken zur limitierten Palette. Und eventuell achte ich darauf, auch einmal Farben zu verwenden, die ansonsten nur selten auf dem Pinsel landen. :)


Spontanes Malen macht süchtig?

Spontane Antwort: Aktuell auf jeden Fall! Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass diese Technik so neu für mich ist und es unglaublich viel zu entdecken gibt. Jedenfalls bin ich jedes Mal sehr erstaunt, was am Ende auf dem Papier entsteht. Ein entscheidender Vorteil, den ich mittlerweile zu schätzen gelernt habe, ist, dass ich nicht mehr auf Vorlagen angewiesen bin. Die einzige Vorlage entsteht in meinem Gehirn. Und das habe ich praktischerweise immer dabei. :) Links ist eine herbstliche Flussufer-Landschaft entstanden. 

Auf dem nächsten Kunstwerk seht ihr ein kleines Stückchen Unterwasserwelt. Mit diesem Motiv habe ich ein bisschen gehadert, weil mir ein bestimmter Teil nicht gefällt und ich diesen im Nachhinein nicht mehr korrigieren konnte. Alles andere ist wundervoll geworden, deshalb sehe ich hier einmal großzügig darüber hinweg. ;)

 

Was ich inzwischen auch lernen durfte, ist Kompromissbereitschaft und ein gewisses "Warum-Nicht-Gefühl". Die erste Schicht gibt ziemlich genau vor, wo welche Schwerpunkte im Bild sitzen und wie die Komposition sich in etwa entwickelt. Deshalb ist es für mich eine interessante Aufgabe, das "Beste" aus der Farbsituation heraus zu holen. Was auch immer das bedeutet. Denn ein anderer Mensch würde in den Farben und Formen etwas ganz anderes sehen. Spannend, oder? Im Endeffekt ist es ja auch nichts anderes, als das Leben selbst. Du bekommst etwas vor die Füße geworfen und deine Aufgabe ist es damit umzugehen. In diesem Sinne bis bald mit garantiert mehr spontaner Malerei!


Frisch gedruckt für dich aus dem Farboretum-Atelier: