Ich stecke gerade mitten in meinem 30-tägigen Skizzenbuch-Projekt. Wobei ich schnell festgestellt habe, dass ich dafür doch sehr viel länger brauchen werde. Was vermutlich daran liegt, dass doch mehr Zeit in die Übungen und Aufgaben fließen, als von der Autorin des zugehörigen Buches veranschlagt. Aktuell bin ich bei "Tag 7" (Tag 24 in der Realität seit Beginn :) ) und zeichne mit Kugelschreiber und Bleistift eine Kollektion unterschiedlichster Dinge, die ich im Studio zusammen gesammelt habe. Das macht total viel Spaß, obwohl das Zeichnen mit Kugelschreiber sehr ungewohnt für mich ist. Ich werde das auf jeden Fall beibehalten und öfter ausprobieren.
Ich teile heute einmal die Ergebnisse zweier anderer Übungen aus diesem Buch:
- FARBHARMONIEN: Ich habe lange nicht verstanden, warum man sich mit Farbtheorie und Paletten auseinandersetzen sollte, wenn man gestalterisch tätig ist. Und gleichzeitig habe ich mich gewundert, warum es mir so schwer fällt, Farben zusammen zu stellen. So richtig gelernt habe ich das nie, daher gibt es in der Hinsicht für mich noch viel Spannendes zu lernen. In der Übung ging es darum, Muster basierend auf einer split-komplementären und analogen Palette zu entwerfen. Gefühlt ist da noch Luft nach oben, aber ich bin schonmal echt froh, dass die beiden Muster sehr harmonisch geworden sind. Das wären sicher auch ganz nette Entwürfe für Buntglasfenster, wenn ich es mir recht überlege.
- GESTEN: Mit dem Zeichnen menschlicher Figuren stehe ich schon immer ein bisschen auf Kriegsfuß. Ich habe mir schon Bücher zu diesem Thema ausgeliehen und kenne theoretisch die Proportionen, doch irgendwie vergesse ich die Details immer wieder, wenn ich länger keine Menschen gezeichnet habe. Eigentlich sollte man auch wissen, wie das menschliche Skelett aufgebaut ist und wie die Muskeln verlaufen. Sinn und Zweck der Übung hier aus dem Buch war, Menschen in Bewegung zu zeichnen. Und das möglichst ohne viele Details und nur mit einem 2B-Bleistift. Soweit, so gut. Die Balletttänzerin war im Buch bereits abgebildet und es wurden die einzelnen Schritte erklärt, was enorm hilfreich war. Die anderen Figuren habe ich mir aus einem Bekleidungs-Prospekt ausgesucht, denn da bekommt man bei ungünstiger Belichtung immerhin kostenfrei Posen und Gesten geliefert. Die Skizzenbuchseite hatte ich bereits im Voraus mit einem Aquarellmuster bemalt, daher fand ich es am Ende ganz schön, die Zeichnungen mit passenden Farbklecksen zu hinterlegen.
Bisheriges Resümee:
Ich habe mich lange nicht mit solcher Hingabe mit einem Kreativbuch beschäftigt und ich bin guter Dinge, dass sich meine Technik und tägliche Malpraxis damit optimieren lässt. Hoffentlich auch langfristig. Wichtig ist am Ende nicht, dass das Skizzenbuch toll aussieht. Es ist ein Werkzeug, wie jedes andere auch und dazu da, Ideen festzuhalten und weiter zu entwickeln.