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Die Sache mit der Zeit

Zeit ist relativ. Und subjektiv sehr unterschiedlich erlebbar. Ich kann eine Stunde lang malen und mir kommt es vor, als hätte ich gerade erst angefangen. Oder ich sitze in der Tram und mir kommen die sechs Minuten bis zur Zielhaltestelle lang vor. Das ist nichts Ungewöhnliches und ich behaupte mal, dass jeder schon in Situationen war, in denen sich die Zeit entweder wie Kaugummi gezogen hat, oder wie im Flug vorüber ging.

 

Was man sich häufig in Bezug auf die Zeit nicht immer klar macht, ist, dass manche im Voraus geplante Dinge oft länger dauern, als gedacht. Unvorhergesehenes kann man eben nicht gut mit in die Projektplanung mit einbeziehen. Also dauert die Autofahrt länger, weil man im Stau steht. Der Hausbau verzögert sich, weil die Handwerker auf anderen Baustellen zu tun haben. Das IT-Projekt gerät ins Stocken, weil ein Fehler nicht gefunden werden möchte. 

 

In meinem Fall ist es oft so, dass ich mich beim Malen verschätze. Denke ich, dass ein Bild 4-5 Stunden dauert, sagt mir die Zeiterfassung am Ende, dass ich fast 10 Stunden dafür gebraucht habe. Dabei male und zeichne ich täglich und man könnte meinen, ich hätte Ahnung davon. :) Folglich dauern Dinge noch länger, wenn man sie vorher noch nie gemacht hat. Ich erinnere mich dabei gerne an mein erstes T-Shirt, das ich genäht habe, bei dem die Nähmaschine zunächst einmal den Stoff gefressen hat.

 

Beim Malen des Aquarellbildes hatte ich den Titelsong "Never ending story" vom gleichnamigen Film im Ohr. Der Bildausschnitt mit Werkzeug und Ziegeln passte irgendwie gut zum Thema, daher konnte ich ihn gut mit dem Spruch an der Wand kombinieren. Farblich habe ich mich diesmal auf wenige Farbtöne beschränkt, weil ich sehen wollte, ob das klappt. Verwendet habe ich hauptsächlich Lichter Ocker, Coelinblau und Ultramarin. 

 

Gerade langfristige Ziele, die sich nicht leicht überblicken lassen, können einem das Gefühl geben, dass es "unendliche Geschichten" sind. Deshalb denke ich, dass es wichtig ist, sich Zwischenziele zu stecken. Außerdem ist es von Vorteil, wenn man immer wieder den Fortschritt prüft und Zwischenschritte anpasst, denn Rahmenbedingungen können sich ändern und dann passen die ursprünglichen Vorstellungen vielleicht nicht mehr zum Konzept und machen die Arbeit nur mühevoller. Also habt Pläne, bleibt aber möglichst maximal flexibel! ;)