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Das wahrscheinlich längste Acylbild (dieser Webseite)

Im Vorfeld war mir schon klar, dass dieser Artikel etwas umfangreicher wird. Normalerweise bin ich immer recht froh, wenn ich hier Bilder im Querformat einstelle. Denn umso kürzer kann ich mich fassen. Eigentlich sieht es doch immer ganz ästhetisch aus, wenn der Text mindestens so lang ist, wie auch das nebenstehende Bild. Ja, über so etwas mache ich mir tatsächlich Gedanken. :) Eigentlich ist das Bild diesmal selbsterklärend, also bin ich gespannt, was mir dazu noch einfällt.

 

 

IDEE

Da unser liebstes Hobby das Brettspielen ist (abgesehen natürlich von meiner Kreativschafferei, die steht immer noch an einer der oberen Stellen), informieren wir uns regelmäßig über Neuigkeiten im Spieleuniversum. Auf einem der von uns verfolgten Youtube-Kanäle wird regelmäßig ein T-Shirt mit einem Spruch darauf getragen, den ich wirklich sehr lustig finde. :D Mein erster Entwurf war daher eine Bleistiftzeichnung für ein T-Shirt, denn ich hätte es toll gefunden, den Spruch noch ein bisschen grafisch auszuschmücken. Die Zeichnung verschwand dann aber für eine Weile in der Schublade. 

 

DIE LEINWAND

Ein paar Wochen später malte ich das Acrylbild "Waldbaden" (siehe Blogartikel letzte Woche). Bei dieser Gelegenheit holte ich ja die Staffelei wieder aus dem Keller und mit ihr ein paar alte und neue Leinwände in absurden Größen. Eine davon war nunmal diese längliche mit den Maßen 20 x 100 cm. Sie war bereits in allen Regenbogenfarben bemalt, da ich vor Jahren willkürlich Palettenreste darauf verteilt hatte. Nun ja. 

 

DER BESTIMMUNGSORT

Neben unserem kleinen Brettspielschank und dem großen Brettspielregal im Flur (ja, der Flur dient eigentlich hauptsächlich der Lagerung von Brettspielen), ist über dem Schuhregal noch ein schmaler trostloser Wandplatz, der eigentlich schon immer dunkel und unbesehen ist. Schmale Wand, schmale Leinwand. Also wenn das kein Zeichen war!

 

DIE UMSETZUNG

Nach einiger Zeit kramte ich also den Entwurf wieder heraus, beziehungsweise er flog mir wieder in die Hände. Ich machte mir einen weiteren Entwurf im richtigen Format und fügte noch ein paar weitere Ideen hinzu. Letztendlich ist das Ergebnis nochmal anders geworden, weil sich während des Malprozesses immer viel von selbst ergibt. So hatte ich zum Beispiel den Sternenhimmel nicht eingeplant und der Mond ist aus dem Punkt eines übermalten Ausrufezeichens entstanden. 

 

Von der Farbwahl her wollte ich schon, dass das Bild insgesamt bunt wird, denn Brettspiele sind in der Regel farbenfroh. Wobei Ausnahmen die Regel bestätigen. "Blackout Hongkong" ist in erster Linie schwarz. Aber wie sollte es auch bunt sein, wenn der Strom bei Nacht ausfällt. :) 

 

Die Füllung der Spielkarten unten ist ein Überbleibsel der oben erwähnten Regenbogen-Bemalung. Darauf habe ich mir noch Symbole für die Teilworte von "importanter" überlegt. Die Kanten der Spielkarten sind die einzigen Stellen, bei denen ich einen Malkarton zur Hilfe genommen habe, um die Linien einigermaßen gerade hin zu bekommen. Alles andere ist frei Hand gemalt.  Apropos Hand: Ich war mir wirklich nicht sicher, ob ich noch in der Lage bin, Hände zu malen. Das ist wirklich eines der schwierigsten Dinge für mich. Letztendlich bin ich aber ganz froh, das Experiment gewagt zu haben. Besser mal wieder geübt zu haben, als sich nie an das Motiv heran zu trauen und nicht zu erfahren, dass man es womöglich gemeistert hätte.

 

DIE AUFHÄNGUNG

Wir besitzen ja keine Wasserwaage, deshalb ist das Aufhängen von Bildern in der Wohnung immer ein Abenteuer für mich. Also fand ich mich eines Nachmittags mit Maßband, Klebeband, Nägeln, Hammer und einem Schulterzucken im Flur ein. Berechnete die Höhe der späteren beiden Nägel (einer wäre bei diesem Format definitiv zu wenig) und klebte in diesem Abstand das Klebeband parallel zur Decke. Das Wandstück war gedanklich schnell halbiert, die Nägel in der Wand versenkt (hoffentlich abseits der Stromleitungen?). Und so wurde aus der tristen Ecke eine farbenfrohe. Juhuu!