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Skizzenblick (9) : Durchbruch

Fotos von Innenräumen im Rohbau sind tolle Vorlagen, um sich ein bisschen in räumlichem Malen zu üben, ohne gleich die Realität in eine 2D-Version übersetzen zu müssen. In der Vergangenheit habe ich ähnliche Motive genutzt und es hat mir immer Spaß gemacht einen passenden Spruch zu finden, um ihn irgendwo an eine Wand anzubringen.

 

Mit diesem Bild habe ich mein neues Aquarellskizzenbuch eröffnet. Ein bisschen trostlos wollte ich es dann schon aussehen lassen, also mischte ich fröhlich an trüben, teils kalten Farben. Es kamen neben Ultramarinwaschungen hauptsächlich Erdtöne zum Einsatz, die man aufgrund der Ziegel und der unverputzen Wände gut verwenden kann, die ja bei Umbaumaßnahmen in Form von Durchbrüchen stellenweise frei liegen.

 

Apropos Durchbrüche. Rückblickend betrachtet weiß ich nicht, ob diese auch beim Malen möglich sind. Zwar habe ich mir in den vergangenen Jahren in Malkursen oder bei Tutorials oft gedacht: Das ist ein super Tipp, das könnte meine Malerei nachhaltig verbessern. Allerdings liegen Theorie und Praxis für mich immer noch weit auseinander und so gerate ich schnell in altes Fahrwasser und mache Sachen so, wie ich sie kenne, weil ich weiß, dass sie einigermaßen funktionieren. Dennoch gibt es schleichende Prozesse und mit jedem neuen Bild, jedem neuen Farbton, den man vorher noch nie hinbekommen hat, ändert sich im Prinzip etwas. Vielleicht ist ein Durchbruch nicht immer ein großes Ereignis, sondern allein der Wille und die Offenheit, für Neues bereit zu sein?