Im Mai waren wir zu Besuch in Nürnberg und dort habe ich bei einem Spaziergang im Stadtpark ein stimmungsvolles Foto gemacht. Anhand dessen habe ich eine Aquarellskizze angefertigt. Der rechte Teil des Fotos war durch das Gegenlicht sehr dunkel durch die vielen Schatten des Baumes. Daher habe ich mich sehr zurück gehalten, dort zu viel Pigment aufzutragen. Im Originalbild nimmt man viel deutlicher den warmen Farbton auf der Innenseite des Torbogens wahr, der von der Abstrahlung des Sonnenlichts von den rötlichen Pflastersteinen herrührt. Diese Bildstelle gefällt mir besonders gut.
Kürzlich habe ich ein Video gesehen, bei dem erklärt wurde, wie man Reflexionen meistern kann. Dabei erwähnte der Künstler, dass er sehr oft gefragt werde, wie er dies oder jenes beim Malen anginge oder löse. Sein Kommentar dazu war, dass man neben all den Techniken und Tutorials eines nicht vergessen darf: hinsehen, hinsehen und nochmal hinsehen. Aufmerksamkeit und Zeit zum Beobachten sind der Schlüssel zu vielen Schwierigkeiten im Aquarellmalen. Und darin kann ich ihm voll und ganz zustimmen. So habe ich wahrscheinlich auch den Torbogen-Farbton "gefunden", der die Bildstelle für mich persönlich nochmals aufgewertet hat.